Donnerbach VIII - Mit offenen Karten 18. - 20.11.2016

Jedes Land ist anders und so ist es auch mit den Cons. Es gibt allerdings immer Erwartungen, die man an ein Con stellt oder Wünsche die doch endlich in Erfüllung gehen könnten.
Wenn das Con dann gelaufen ist, fällt die Meinung darüber bei jedem anders aus. Manche halten es für gelungen, andere für grottenschlecht.
All diese Meinungen, Anregungen, Kritiken und Stellungnahmen haben jetzt hier ihren Platz.
Ijen Hammerschlag
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Re: Donnerbach VIII - Mit offenen Karten 18. - 20.11.2016

Beitrag von Ijen Hammerschlag » Di 29. Nov 2016, 11:49

Die Auflistungen sind jeweils unsortiert und nicht nach Gewichtung in den Gruppierungen. Generell möchte ich sagen, dass es ein schönes Con war.

Pro:
- schönes Gelände und Haus, es wurde sehr schön hergerichtet, unglücklich, aber nicht anders zu machen war dann das mit den Durchgangszimmern, die oftmals dann auch Spiel in ihnen verhinderten, wenn sie mal wieder belegt wurden oder die Wachen absperren mussten usw..
- mal ein neues Land bereist und kennen gelernt. Interessanter Hintergrund, den die Orga sehr lebendig näher gebracht hat
- warme Hefezöpfe (ein Dank an die Küche für eure Mühe!)
- das Gespräch mit Dunkeldorn bis spät in die Nacht über Politik
- Gut gebriefte NSC, mit denen ich zu tun hatte und die auch auf Nachfragen immer noch eine Antwort parat hatten und nicht erst nachfragen mussten. Generell verschwamm die Grenze zwischen NSC und SC sehr, bis auf wenige eindeutige Rollen wie den Herrn von Tannenberg natürlich. Man merkte, dass sie den Hintergrund gut kannten und das half mir wiederum, mich in dieses Szenario einzuspielen.
- Die Zimmer, sehr gemütlich und mit dem Waschbecken im Raum ein großer Vorteil für mich.
- Der Endkampf war wie der im Wald schön spielbar, die NSC von der Stärke gut aufgestellt.
- Feuerwerk, Beerdigung, die Hofszene mit dem Antrag und dem Kind=> an sich sehr schön ambientige Szenen, tolles Rollenspiel
- mit dem Feind (SH) sich auszutauschen und lange Diskussionen zu führen
- ein aufgebahrter Tannenberg. Ja, ich hab nix in der Situation gesagt, weil das nur Slapstick Marke: "Na ja, wir kennen uns ja nicht so wirklich..." gewesen wäre, aber es war schön, dass die Aktion durchgeführt wurde und Ijen war auch mehr an der Lebenden interessiert, die trauernd und bedroht in dem Raum dabei war, von daher Sorry, wenn ihr Worte erwartet hattet, stille Andacht war aber auch für mich passend. :o)
- die Mühe der Orga, muss man einfach sagen und nicht immer als selbstverständlich hinnehmen. Es sind viele Details, die sie selbst aber am besten kennen.
- einen Anreisegrund im Vorfeld bekommen zu haben, auch der Charakterbogen im Vorfeld bewog mich dazu, mich mehr mit dem eigenen Charakter nochmal auseinanderzusetzen.
- Das Essen war reichlich und lecker (siehe neutral aber auch ;o).
- Muss man auch erwähnen, weil leider nicht immer selbstverständlich: Saubere Klos!
- Die Wachen: Streng, aber nicht übertrieben, gerade am Anfang, was die Waffen betrifft z.B.. Ist ein schmaler Grat, den sie gut gemeistert haben. Später waren sie mir persönlich aber zu unterrepräsentiert, als Tannenberg tot war. Sicher, man wollte das Spiel in die Hände der SC legen, aber hier hätte ich erwartet, dass die Gräfin sie als steuerndes Element einsetzt und damit mehr einbindet in die Dinge.
- Das Porträt, wo ich mich öfter ertappte, nachzugucken, ob es sich verändert hat.


neutral:
- die Suppen waren einfach nicht meins
- Vom Hintergrund wurde mir später erklärt, musste es zu dem Endkampf kommen, vor Ort hatte ich den Eindruck, er war schlicht erzwungen. Zumal wir da noch versucht hatten, eine gewaltfreie Lösung zu finden.
- Der Mordplot war vielschichtig, aber mit Konzentration auf eine Person, bei der die Informationen zusammenlaufen mussten, verlief er sehr unbefriedigend und die Beteiligungsmöglichkeit sank stark.
- Dass die Ahnenergründung und die Ursachen seiner Veränderung nicht bespielt werden konnten. Schade


Con:
- die Zwischenrufe der "Neutralen", die sich einfach nur den Kampf ansehen wollten am Ende und dann "Wir wollen Blut sehen!" Das hat viel Atmosphäre für mich zerstört
- Gelächter am Rande einer Beerdigung, mal ehrlich, dann stellt euch halt nicht mit raus.
- Im Nachgang als faul oder ängstlich hingestellt zu werden, obwohl man schlicht charakterkonsequentes Spiel betreibt, was auch für meinen Charakter wiederum in Spiel endete und nicht als vertane Chance hinzustellen ist.
- Die Berge hochwandern... ächz. *g*
- Etwas enttäuschend war das mit den Schreinen, beim Alptraumschrein stand man nur abseits herum, bekam gar nichts mit, das hat sich gar nicht gelohnt. Aber es wurde der Eindruck vermittelt, man sollte mit, um den Leuten dort dabei Schutz zu bieten usw.. Dabei war das auch sonst nicht notwendig. Mit dem Thaischrein ebenso, der dann völlig weg war und wir umsonst hochgelaufen sind.


Fazit:
(Sicherlich hab ich das ein oder andere vergessen, aber das haben dann vermutlich andere aufgezählt.)
Ein schönes Con in für mich noch unbespieltem Szenario, von daher spannend. Das Charakterspiel war größtenteils sehr dicht und schön.
Nächstes Mal muss ich meine Nase wohl noch mehr in Dinge wieder reinstecken, da ich vieles nur am Rande mitbekam und es dann zum Plotanspielen zu spät war (Anspruch an mich selbst). So habe ich aber zumindest das am meisten bekommen, was ich bei der Anmeldung angab: Charakterspiel. Nächstes Mal also Plot. *hihi*
Ich wäre sehr an einer Fortsetzung der gesamten Geschichte interessiert, um wenigstens die Vorgänge danach zu erfahren.

wondalfo
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Re: Donnerbach VIII - Mit offenen Karten 18. - 20.11.2016

Beitrag von wondalfo » Mo 5. Dez 2016, 22:17

Auch wenn es schon eine Weile her ist, will ich auch noch eine Conkritik schreiben.

Chance vertan ?!

Nach den IT, wie OT Ankündigungen bin ich mit völlig anderen Erwartungen auf den Con gefahren. Insbesondere nach den deutlichen OT Hinweisen auf Politik, Intrige und Diplomatie, bin ich davon ausgegangen, dass es auf dem Con zu einem Ringen um den Freiherrn kommt. Dieser selber den Schwanenrittern zugetan, aber die Freiherrnschaft gelegen im Grenzgebiet zwischen Weomars und Rechans Gebietsansprüchen.
Erwartet hatte ich daher eine Gesandschaft jeder Bürgerkriegsfraktion und der Freiherr als Gastgeber mittendrin. Jede Gesandschaft mit ihren Mitteln um die Gunst des Freiherren ringend und dabei die Spieler mit Versprechen, Geld etc. Aufträge erfüllen zu lassen im Ringen um den Freiherrn.
In meinen Augen die perfekte Möglichkeit, die Geschehnisse der Vergangenheit, sowie früherer Cons den Spielern noch einmal vor Augen zu führen und die drei Bürgerkriegsparteien in die Spielerschaft einzuführen und ihre Motive und Handlungen fassbar zu machen.

Stattdessen stirbt die im letzten Jahr mühsam eingeführte Hauptperson in der ersten Nacht und hinterlässt einen Krimiplot. Abgesehen davon, dass ich Krimiplots nicht mag, hat die SL aus meiner Sicht ohne Not einen mühsam aufgebauten und mit Inhalten versehenen Landstrich in einen weißen, nichtssagenden Flecken auf der Landkarte Donnerbachs verwandelt.

Hier ist meiner Meinung nach einen riesen Chance vertan wurden, den Bürgerkrieg Donnerbachs intensiv zu bespielen und für die Spieler greifbar zu machen.

Zum Krimiplot selber: Die Lösung dieses Krimiplots scheiterte, wie schon so vieler davor aus meiner Sicht an zwei Punkten. Irgendwo ein gab es einen Informationsflaschenhals und die Spielerschaft hat sich mal wieder geweigert die Samthandschuhe auszuziehen als der Kreis der Verdächtigen überschaubar wurde. Desweiteren war eine endgültige Lösung (Anklage, Gerichtsurteil, Strafe) ohne rechtmäßige Obrigkeit sowieso nicht möglich. Er hat leider alle meine Vorurteile zu Kriminalplots bestätigt.
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Großmeister Nornenstab (Benni, Nox) für sein unermüdliches, vielfaches und offenes Zusammentragen aller Informationen.

Zum Schrein-/Religionsplot: Das zweite Jahr mit einem ähnlichen Religionsplot in einem Land in dem die öffentliche Ausübung fremder Religion verboten ist und der landeseigene Pantheon mit gefühlt 20 Göttern und Gegengöttern unüberschaubar ist. Dass die Namen der Donnerbacher Götter für fremde Ohren alle gleich klingen (Dom "dunklen Namen einfügen") und die landestypische Religion nur von zwei Priesterinnen dargestellt wird, macht die Sache nicht einfacher. Verschärft dadurch, dass das Konzept der negativen Gegengötter für viele der religiösen Charakter wie eine Ausgeburt der Hölle anmutet.
Es zeigte sich wieder, dass das nicht zusammenpasst. Wenn die Spielerschaft sich an die Gesetze hält, bleibt der Religionsplot ungelöst, da die beiden Priesterinnen mangels landesverbundener Gläubiger nichts ausrichten können. Oder es wird, wie geschehen, nach anfänglichen Ermahnungen über die öffentlich praktizierte Ausübung fremder Religionen im Sinne der guten Sache durch die Priesterschaft hinweggesehen. Der Zweck heiligt also die Mittel.

Die anderen Plots sind leider an mir vorbeigegangen, was sicher auch an unserem Gruppenkonzept liegt. Trotzdem kann ich die Frage was Frontsacs auf diesem Con wollten nicht verstehen. Dass was wahrscheinlich, alle wollten - Spaß und den hatten wir, sei es durch gruppeninternes Spiel, durch Untote, die uns mit Hinkelsteinen bewerfen, durch die Darstellung eines Landwehrhaufens, der nur durch die Gruppe den Mut findet sich einem tollwütigen Untier in den Weg zu stellen, das jeden einzelnen von uns genauso zugerichtet hätte, wie den Apothekarius. Davon, dass wir im Endkampf die ausschlaggebende und die Initiative ergreifende Partei waren mal ganz abgesehen.

Fazit: Aus meiner Sicht leider eine vertane Chance. Gerade dass die für Spielerschaft gerade greifbar gewordene Freiherrnschaft Tannenberg mit ihrem facettenreichen und nicht einfach zu durchschauenden Freiherrn so weggeworfen wurde und die Freiherrnschaft jetzt wohl einfach an die nächstbeste/stärkste/schnellste Bürgerkriegspartei fällt, finde ich sehr traurig. Als Spieler trauere ich um die Figur des Bark von Tannenberg und sehe IT fast keine Gründe mehr noch einmal nach Tannenberg zu reisen.

Wolfgang, alias Fulbert (Frontsac)

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