Der Riesenbubo

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Aelfstan
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Der Riesenbubo

Beitrag von Aelfstan » Mi 27. Jun 2012, 15:33

Der Riesenbubo

Ein Traktatus von Kollektor Tego Enzmann

Der größte und schwerste Vertreter flugunfähiger Schreitvögel aus der Familie der Dreizehigen Ätzsäurewürger ist der Frohlockende Nacktmoloch, besser bekannt unter dem volkstümlichen Namen Riesenbubo, welchen wir hier aus Gründen der Tradition beibehalten wollen. Vorausschickend muss gesagt werden, dass der Riesenbubo nicht der eigentlichen Familie der Bubos zugerechnet werden kann, denn alle bekannten Buboarten, Guter Bubo, Zwergbubo, Waldbubo und Gemeiner Bubo, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, weisen sowohl in ihren körperlichen Eigenschaften als auch in ihrer Lebensweise beträchtliche Unterschiede zu den Dreizehigen Ätzwürgern auf. Der im Volksmund entstandene Name „Riesenbubo“ ist höchstwahrscheinlich das Resultat ähnlicher wirtschaftlicher und kulinarischer Bedeutung.
Riesenbubos besitzen kein Federkleid, nur einen schützenden Flaum, legen ein bis zwei Eier pro Brut und verteidigen ihre Gelege durch Hervorwürgen einer ätzenden Magensäure, welche sie auf Fressfeinde spucken, auch der Flügelschlag eines Riesenbubos kann kleineren und mittelgroßen Raubtieren durchaus gefährlich werden. Ist die Brut erfolglos, wird bis zu drei Mal pro Jahr ein weiterer Brutversuch unternommen, was leider dazu geführt hat, dass dieser wunderschöne Vogel in Teilen Valadors und der Silbermark regelmäßig von professionellen Eiersammlern seiner Gelege beraubt wird. Aufgrund des ausgesprochenen Wohlgeschmacks der Riesenbuboeier als auch der im ganzen gekochten Gelege mit Jungvögeln, findet sich der Riesenbubo nur noch in abgelegenen Waldregionen, wo er der einheimischen Bevölkerung z.T. noch immer als wichtige Nahrungs- und Erwerbsquelle dient. Von sogenannten Bubobeobachtungstürmen (BBTs) herab, werden ganze Brutkolonien ausgespäht und bei Abwesenheit der Altvögel von gewissenlosen Geschäftemachern geplündert.
Noch immer erfreut sich Schmuck aus Riesenbuboeierschalen am karyschen Hofe und in Pallyndina einer ungebrochenen Beliebtheit, so dass trotz regionaler Schutzbestimmungen die Riesenbubopopulation in den gesamten Ostlanden rückläufig ist. Hoffen wir, dass dieser majestätische Vogel noch recht lange die Wälder unserer Heimat mit seinem lieblichen und charakteristischen Fauchen erfüllt.
Ein Trinkgefäß, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.

Wilhelm Busch

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