Rawald 5 - Von Siebenwinde verweht - 7.-9. Oktober

Jedes Land ist anders und so ist es auch mit den Cons. Es gibt allerdings immer Erwartungen, die man an ein Con stellt oder Wünsche die doch endlich in Erfüllung gehen könnten.
Wenn das Con dann gelaufen ist, fällt die Meinung darüber bei jedem anders aus. Manche halten es für gelungen, andere für grottenschlecht.
All diese Meinungen, Anregungen, Kritiken und Stellungnahmen haben jetzt hier ihren Platz.
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Tiefseekrake
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Rawald 5 - Von Siebenwinde verweht - 7.-9. Oktober

Beitrag von Tiefseekrake » Mi 6. Apr 2016, 15:03

Die Anmeldung für Rawald 5 ist offen

http://conorganizer.ivannar.net/index.php?con_id=331

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TcO
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Re: Rawald 5 - Von Siebenwinde verweht - 7.-9. Oktober

Beitrag von TcO » Mo 10. Okt 2016, 16:36

Nicht wundern, ich schreibe meine Con-Kritiken immer gern sofort, so lange alle Ideen und Eindrücke noch frisch und warm sind. Anderfalls gähren sie in meinem Kopf weiter und das gibt irgendwann eine riesen Schweinerei ;-)

Ich schreibe nur meinen persönlichen Eindruck, erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit und alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr!

Allgemein Von allen Cons bisher, hat mir diese am meisten Spaß gemacht. Ich finde das neue Charakterkonzept voll Knorke. Pruust :-) Ein Charakter zum anziehen quasi mit Motivation, Hintergrund und Zielen. Ein NSC mit der Erlaubnis jeden Unsinn mitzumachen. Bitte das Konzept beibehalten. Ambiente und Location wie immer grandios (bis auf die minutenlange OT-Polizei-Sirenen).

Der Con Workshop war eine tolle Sache. Ich fände es schön wenn dieser Aspekt erweitert werden könnte. Zum Beispiel auch mal Improvisationstipps und Übungen zur Eskalation und Deeskalation. Ich fühle mich gegenüber sehr dominanten oder Charakteren oder welchem mit viel Larp-Erfahrung, oft unsicher und weiß nicht wie ich reagieren soll/kann. Bspw. Beim Wirt oder Sinikar. Auch die Orga anzuspielen ist mir noch zu riskant :-)

Ich fände es schön wenn vor dem In-Time möglichst jeder Charakter sich kurz auf dem Markt vorstellt und was er macht. Denn es ist schon ein Unterschied ob man jemanden theoretisch aus dem 53-seitigen (Seitenhieb!) Who-Is-Who kennt, oder er zum ersten mal real in Kostüm sieht.

Ein Punkt wo sich alle angesprochen fühlen sollten, ist die Entscheidungsfindung. Jeder Charakter sollte(!) ermutigt sein, auch mal selber Entscheidungen zu treffen ohne die Erlaubnis seines jeweils Höhergestellten einzuholen. Zum einen bringt es den Plot einfach schneller voran und zum anderen entlastet es massiv diejenigen am Ende der Entscheidungskette. Ich denke da vor allem an den armen Hauptmann - der gefühlte 30 Stunden am Tag - im Einsatz war oder Ser Kiran. Muss wirklich jedes Problem eine Schicht weiter nach oben getragen werden und darüber Gericht gehalten? Zwei Beispiele:
Der arme Ekwin sitzt seit Stunden im Gefängnis und bittet die Wache ihn doch wenigstens auf Bewährung freizulassen. Die Wache will das nicht alleine entscheiden und auf den Hauptmann warten. Der Hauptmann muss vorher mit einem Ser sprechen. Und die Sers wollen erstmal eine öffentliche Gerichtsverhandlung abhalten. Ich glaube Ekwin wird noch bis Saatsonne auf seine Verhandlung warten. Und kann so der Stadtwache gar nicht helfen.

Bsp 2. Wir hatten den Plot Dekorationselemente für die Geburtstags-/Hochzeitsfeierlichkeiten zu sammeln. Wir haben versucht jeden Priester im Dorf anzuhauen, das Unternehmen zu unterstützen und bekamen auch vollsten Verständnis. Jedoch wollte jeder Priester zunächst mit anderen Priestern über die Höhe der Zuwendung abstimmen. Hier muss ich sagen, selbst auch nur ein realer Schekel im Geldbeutel hilft mir und dem Spiel weit mehr, als 5 theoretische Schekel in Aussicht die ja doch niemals kommen. Denn merke: Ironischerweise gilt, ohne einen echten Schekel in der Hand lässt sich auch mit blumigsten Versprechungen im Haus der Blumen kein Blumentopf gewinnen!


Plotdichte war für mein Empfinden etwas zu viel. Die Stadtwache hatte so viele offene Baustellen das wir selbst mit 20 Mann und 2 Hauptmännern alle Hände voll zu tun hätten. Man weiß gar nicht welcher Plot gerade am dringlichsten vorangebracht werden muss. Wir hatten keine Gelegenheit auch nur eine gemeinsame – ungestörte - Einsatzplanung abzuhalten, denn schon wenige Augenblicke nach In-Time nahm gefühlt jeder Dorfbewohner die Stadtwache mit Problemen in Beschlag.

Ein Problem was mir mehrfach zu Ohren gekommen ist, ist der absolute Verlust des Zeitgefühls.Vielleicht könnte die bucklige Berta einmal pro Stunde mit einer Glocke den Weg ablaufen und die aktuelle Stunde ausrufen? Es würde auch IT-Treffen mit anderen Spieler besser koordinieren.

Es wäre schön die Zeit einer Gefangenschaft OT zu begrenzen. Vielleicht könnte man sagen, nach maximal 30 Minuten wird ein Gefangener auf jeden Fall wieder auf freien Fuß gesetzt. Wegen Begnadigung, Überfüllung der Zelle, Schlechtem Wetter, Bewährungsstrafe, mit Auflagen oder gegen Kautionszahlung. Ekwin war am Sonntag bspw. Von ca. 9 – 12 Uhr in Haft da niemand eine Entscheidung fällen wollte (siehe Entscheidungsfindung) Auch OT würde ich als Spieler gern noch offene Plots beenden können und nicht erst 5 Minuten vor Time-Out wieder ins Dorf gelassen werden. Aber ich gestehe auch ein, Ekwin hat sich mit seinen ganzen Verwicklungen ganz schön in den Bärenmist geritten.

Mir hat's top gefallen und ich würde gern wiederkommen. Aber vielleicht auch mal als anderer Charakter.

Achja zum Abschluß, also ich habe ja gehört, dass eine zuverlässige Quelle gehört haben soll, dass die Orga ihre Texte gar nicht selber schreibt! Es gibt einen geheimen Keller im Orga-Raum wo kleinwüchsige Schreiberlinge und Kopisten, bei Brot und Wasser, tagelang Charakter-Briefings, Plots und Beziehungsgeflechte schreiben... müssen. Aber das habt ihr nicht von mir gehört!

twolkjard
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Re: Rawald 5 - Von Siebenwinde verweht - 7.-9. Oktober

Beitrag von twolkjard » Di 11. Okt 2016, 10:33

Okay, jetzt auch von mir ein paar Worte:

Erstmal - und vor allem - ich mag Euren Ansatz und dieser hat das gesamte Wochenende mehr als nur getragen! Bitte unbedingt beibehalten! Es war ein tolles Con mit gutem Essen, motivierten und großartigen Spielern und nur etwas mäßigem Wetter…

Mir haben das Zusammenspiel der Post, des Hauses der Blumen (vielen Dank für die Aufnahme!) und auch der Liedwettbewerb wahnsinnig viel Spaß gemacht. Danke an Sarulf (?) für das „erste Mal“ und auch vielen Dank an Iwanka und Rasmus – bei denen ich nie sicher war, ob sie mir trauen oder nicht… Hut ab vor Hartwig: für das erste Con, war das einsame Spitze!

Auch die Kurzbesuche im Gefängnis und der Nervenkitzel „erwischt zu werden“, haben sich gelohnt.

Dennoch hab ich in Retrospektive für mich mal wieder festgestellt, wie schwer es doch ist, wirklich zu eskalieren.

Bsp.1: Das Dealen mit dem Froschblut. Klar, ich hätte mehr pushen können, aktiver versuchen, das Zeug unter die Leute zu bringen. Und meine eigene Char-Logic (oder doch Harmoniebedürfnis?) hat mich immer wieder geblockt. Innere Dialoge zu Dingen wie „Ist das klug, jetzt wo sie mich eh auf dem Kieker haben?“ oder „Na ja, probieren wir es später“ waren ständig präsent, trotzdem hat mir letztlich der Mut für mehr Offensives Spiel gefehlt.

Bsp.2: Der Konflikt zwischen Post und Flussleuten. Entweder wir waren insgesamt zu nett oder es hat einfach keine direkte Konkurrenz (außer der gebrieften) gegeben. Das einzige Problem war der „Überläufer“, ansonsten hätten wir gut nebeneinander existieren können. Als Möglichkeiten hätte es sicherlich eine direkte Konfrontation oder ein verstecktes Abmurksen geben können. Aber auch hier ist – zumindest bei mir – das innere Harmoniebedürfnis anscheinend zu groß gewesen.

Es ist also doch ein Riesenunterschied zwischen der vor sich selbst erklärten Absicht („Heute eskaliere ich richtig“) und dem Umsetzen…

Da schließe ich mich absolut meinem Vorredner an und würde das gern mehr üben. Auch ein paar Mal die Erfahrung am eigenen Leib machen, dass ein gewolltes „Gegeneinander“ emotional nicht schlimm ist, sondern sich später toll anfühlt… (Und glaubt mir, die Unsicherheit war genug da, wenn ich gegen den „offensichtlichen Postverräter“ gewettert habe, der OT zufällig mein Freund ist).

Aber dieses Con bietet schöne Gelegenheiten, sich auszuprobieren. Die Konsequenzen aushalten zu lernen. Mit angemessenem „Gefängis-Spielregeln“ wäre das sicher auch noch besser umzusetzen. Das wäre ein gutes Thema, mit welchem man die Furcht, aus dem Spiel raus zu sein, noch minimieren könnte.
Also Danke an Euch, jeden Spieler für viele schöne Szenen und der Wunsch, lasst uns mehr gemeinsam üben (oder ggfs. durch kurze, spontante Vorabsprachen Unsicherheiten überwinden), um beim Rawald 6 noch mehr zu eskalieren.

In dem Wissen, tausend tolle Dinge bestimmt vergessen zu haben, verbleibe ich trotzdem mit dem Postgruß „2…1… zugestellt“

Anita a.k.a. Daisy/Lilly, die Postblume

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